Kein Gutachter, keine Zeugen

Endet Pölchow-Prozess mit mildem Urteil?

  • Velten Schäfer, Rostock
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Auch der vierte Termin im »Pölchow-Prozess« um einen mutmaßlichen Neonazi-Überfall 2007 war gekennzeichnet von Vorwürfen der Nebenklage gegen die Ermittlungsarbeit der Staatsanwaltschaft. In einer Woche sollen die Plädoyers gehalten werden.

Sogar das »Schwäbische Tagblatt« berichtet derzeit über einen Prozess vor dem Rostocker Landgericht. Die Lokalzeitung, die in der schwäbischen Uni-Stadt Tübingen erscheint, hat einen guten Grund: Eins der Opfer – und nunmehr ein Zeuge – im sogenannten Pölchow-Prozess kommt aus Tübingen. Der junge Mann war im Sommer 2007 an der Müritz im Urlaub, als er auf dem alternativen Festival »Fusion« von einem Nazimarsch in der Hansestadt hörte. Er machte sich auf den Weg, um zu protestieren – und geriet in den mutmaßlichen rechtsradikalen Überfall auf linke Zuginsassen am Bahnhof von Pölchow bei Rostock, über den seit einem Monat verhandelt wird.

Gestern wurde der Prozess fortgesetzt, geprägt war der vierte Termin von Kritik der Nebenkläger an den Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft. Ein Anwalt der Nebenklage forderte gar die Ablösung der zuständigen Staatsanwältin Tanja Bierfreund. Diese, so der Anwalt, zeige kaum ...


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