Afghanistan: Bomben, Blogs und kühne Sprüche

»Muschtarak«-Offensive ist eine Medien-Show der ISAF-Militärs / SPD will neuem Mandat zustimmen

Die am Wochenende in der südafghanischen Provinz Helmand gestartete ISAF-Offensive – Codename »Muschtarak« (Gemeinsamkeit) – ist der erste große Test für die neue Strategie von US-Präsident Obama. Sie muss also zum Erfolg werden, selbst wenn sie in der Realität wenig bringt.

Rund 15 000 Soldaten – darunter 4400 afghanische – sind an der größten Offensive seit dem Sturz des Taliban-Regimes vor gut acht Jahren beteiligt. Ziel ist es, die Rebellen aus der Region Mardscha, einem der größten Opium-Anbaugebiete der Welt, zu vertreiben.

Der bisherige Erfolg der Operation ist fragwürdig. Es gibt keine Angaben über getötete oder gefangene Taliban oder solche, die aufgegeben haben. Dafür steigt die Anzahl ziviler Opfer. Bis zum vierten Tag der Offensive sind bereits mindestens 15 Zivilpersonen getötet worden. Die in der Provinz Kandahar durch Bomben getöteten fünf Zivilisten könne man – laut ISAF – nicht »Muschtarak« zuordnen.

Insgesamt jedoch beherrschen Erfolgsmeldungen die westliche Berichterstattung. Die Bezirke Mardscha und Nad Ali würden fast ganz von seinen Truppenverbänden kontrolliert, sagte der afghanische General Aminullah Patiani, der offiziell den Einsatz der afghanischen und int...


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