Eine Gesellschaft ohne Kästchen

  • Charlotte Noblet
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.
"L'arbre et la forêt"
"L'arbre et la forêt"

Familienessen, Apéritifs und Wagnermusik: Die Intrige flattert durch den Raum, genährt von Höflichkeitsfloskeln, Familiengeheimnissen und angedeuteten Enthüllungen. In ländlicher Kulisse à la François Ozon verrät Frédérick, als sein ältester Sohn, mit dem er sich nie vertrug, stirbt, seinen Nachkommen das Geheimnis seiner Geschichte. Nach Jahren des Schweigens erzählt der von Guy Marchand gespielte Sechzigjährige endlich vom wahren Grund seiner Deportation ins KZ Schirmeck (Vogesen): Es war nicht seine politische Einstellung, sondern seine Homosexualität. Ein schweres Erbe.

Reaktionen und Bekenntnisse häufen sich. Es folgen spontane Liebeserklärungen, Mitgefühl und Trauer, aber auch Egoismus und Verachtung, und das alles auf dem Familienanwesen. Eine Darstellung der Gesellschaft in Miniaturformat?

Der "french touch" des Films "L’arbre et la forêt" liegt nicht nur in der Intensität der Beziehungen zwischen den Protagonisten, sondern auch in d...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.