450 neue Lehrer

Doppelt so viele Einstellungen wie geplant

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Potsdam (dpa). In Brandenburg sollen im kommenden Schuljahr 450 Lehrer eingestellt werden. Das seien doppelt so viele wie ursprünglich geplant, sagte gestern Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD). Der Chef der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Brandenburg, Günther Fuchs, bezeichnete die Pläne als »überfällig und alternativlos«. Eine »Einstellungsoffensive« soll bei der Personalsuche helfen.

Um das Lehrer-Schüler-Verhältnis von 1 zu 15,4 langfristig zu sichern, will Rupprecht die Ausbildung von Referendaren ausbauen und das Sonderpädagogik-Studium in Brandenburg wieder ermöglichen. An den bis 2014 insgesamt geplanten 1250 neuen Lehrerstellen hält Rupprecht fest. »Wenn diese Zahl nicht reicht, werden wir mehr einstellen«, kündigte er an.

Durch die Neueinstellungen könne der Altersdurchschnitt der rund 20 000 Lehrer gesenkt werden, der derzeit bei 50 Jahren liege, sagte Rupprecht. Bedarf bestehe vor allem bei Grundschul- und Sonderpädagogiklehrern. In Oberschulen und Gymnasien sei vor allem Personal für die Fächer Chemie, Informatik, Kunst, Latein, Lebenskunde-Ethik-Religion (LER), Sport und Physik gefragt. Die meisten neuen Stellen entfielen auf die Schulamtsbereiche Brandenburg/Havel und Perleberg. Nur etwa 20 neue Lehrerstellen seien im Bereich Cottbus geplant, da dort der Bedarf geringer sei.

Um die Stellen zu besetzen, sollen bislang befristet angestellte Lehrer sowie Referendare unbefristete Angebote erhalten. Dazu suchten die Schulämter in ihren Karteien nach passenden Kandidaten. Allein in diesem Schuljahr seien dort 1200 Bewerbungen eingegangen, sagte Rupprecht. Mit Anzeigen in überregionalen Zeitungen sollen Lehrer nach Brandenburg gelockt werden. Wer es wünsche und qualifiziert sei, könne verbeamtet werden. Rupprecht hoff, dass viele Lehrer sagen: »Brandenburg, das ist es«.

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