Schmiergeld für den Armeegeneral

Kolumbien: Paramilitärs bezahlten für Hilfe

  • Jürgen Vogt, Buenos Aires
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Kolumbianische Paramilitärs haben den früheren Chef der Streitkräfte Mario Montoya geschmiert. Nach Aussage Daniel Rendón Herreras, des inhaftierten ehemaligen Chefs paramilitärischer Banden, erhielt Montoya 700 000 Dollar. Als Gegenleistung halfen reguläre Streitkräfte einigen paramilitärischen Gruppe, sich gegen die Konkurrenz anderer Gruppierungen beim Drogenhandel zu wehren.

Der ehemalige Paramilitärchef Daniel Rendón Herrera machte seine Aussagen vergangene Woche unter Eid gegenüber der Staatsanwältin Elba Beatriz Silva. Dabei übergab er auch eine Liste mit den Namen von 180 Personen, die in den Jahren 2002 bis 2005 von Angehörigen der Streitkräfte mit Hilfe seiner paramilitärischen Einheiten ermordet wurden. Ihre Leichen wurden in Uniformen der Guerilla gesteckt und von der Armee als im Kampf gefallene Guerillakämpfer der Öffentlichkeit präsentiert. Wegen solch illegaler Hinrichtungen war Armeechef Mario Montoya im November 2008 zurückgetreten.

Rendón Herrera wurde im April 2009 von der Polizei festgenommen. Er sitzt seither im Hochsicherheitsgefängnis Cómbita im Norden der Hauptstadt Bogotá. Seine Aussagen machte er im Rahmen des Demobilisierungsprozesses »Gerechtigkeit und Frieden«. Dieser beschränkt die Höchststrafe für ausstiegs- und aussagebereite Paramilitärs, die Verbrechen begangen haben, auf ach...


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