Kölner Klüngel baut »mit Sicherheit«

Pfusch beim U-Bahn-Bau in der Domstadt – auch Grund für den Einsturz des Stadtarchivs?

Zu wenig und zu billiger Beton, fehlende Sicherheitsbügel, nicht im Erdreich verankerte Stützwände, gefälschte Messdaten – beim Bau der Kölner U-Bahn wurde massiv geschlampt. Das in der Kritik stehende Unternehmen liefert auch Technik für Atomkraftwerke. Experten klagen: Auf dem Bau und in der Bauaufsicht herrsche generell eine »Geiz ist geil!«-Mentalität.

»Sehr verehrte Frau Bundeskanzlerin«, sprach Herbert Bodner, »ich kann Ihnen im Namen aller Unternehmer versichern, dass wir auch weiterhin dazu beitragen werden, Deutschland ein Fundament aus soliden, realen Werten zu geben«. Artig griff Angela Merkel das Sprachbild auf, als sie dem Präsidenten des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie antwortete. Sie hoffe, 2009 werde das »Jahr, in dem wir das Fundament für einen neuen Aufschwung legen«. Das war am 27. Mai 2009. Man beging den »Tag der Deutschen Bauindustrie« und tauschte Nettigkeiten aus im Berliner Maritim Hotel.

Fundament? Solide? Heute erzeugen die Reden einen schalen Nachgeschmack. Denn Herbert Bodner ist nicht nur König der Baulöwen, sondern auch Vorstandsvorsitzender der Bilfinger Berger AG. Dieser Firmenname fällt, wenn von einstürzenden U-Bahn-Schächten die Rede ist. Von systematischem, ja betrügerischem Pfusch am Bau. Und von Schäden im dreistelligen Millionenbereich be...


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