Werbung

Zollitsch entschuldigt sich bei den Opfern

Missbrauch Thema der Bischofskonferenz

  • Lesedauer: 1 Min.

Freiburg (dpa/ND). Rund drei Wochen nach dem Bekanntwerden sexuellen Missbrauchs in Schulen des katholischen Jesuiten-Ordens haben die deutschen Bischöfe bei den Betroffenen um Vergebung gebeten. »Ich entschuldige mich bei allen, die Opfer eines solchen Verbrechens geworden sind«, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, zum Beginn der Frühjahrsvollversammlung am Montag in Freiburg. Die katholische Kirche in Deutschland dringe auf eine umfassende Aufklärung. Zudem werde sie versuchen, den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuellen Übergriffen zu verbessern.

Die Bischofskonferenz werde aus dem Missbrauchsskandal Konsequenzen ziehen, sagte Zollitsch. Bei ihrer Tagung in Freiburg stelle sie ihre acht Jahre alten Leitlinien zum Schutz vor sexuellen Übergriffen auf der Prüfstand. Grundsätzlich hätten sich die Leitlinien bewährt, sagte Zollitsch.

Dagegen sehen Kritiker wie die Reformbewegung »Wir sind Kirche« großen Änderungsbedarf. Notwendig seien eine von der Kirche unabhängige bundesweite Ombudsstelle, eine grundlegende Reform der Priesterausbildung, wirksame Präventionsmaßnahmen und eine aktive Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft. Täter dürften in keiner Weise mehr in der Seelsorge eingesetzt werden.

Mindestens 115 Kinder und Jugendliche sollen an Schulen des Jesuitenordens seit den 50er Jahren missbraucht worden sein. Am Montag machten ehemalige Heimkinder den Nonnen eines früheren Klosters in Rheinland-Pfalz schwere Misshandlungs-Vorwürfe.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal