Eine perfekte Paarung

In Hamburg regiert Schwarz-Grün trotz aller Probleme seit 2008. Die GAL hat dafür viele Positionen aufgegeben, die CDU brach in Umfragen ein

  • Birgit Gärtner, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Vor genau zwei Jahren erhielten bei Bürgerschaftswahlen in Hamburg die CDU und die Grün-Alternative Liste (GAL) eine parlamentarische Mehrheit. Am Ende der Koalitionsverhandlungen stand die Vereidigung der ersten schwarz-grünen Landesregierung in der Bundesrepublik. In einer aktuellen dimap-Umfrage äußern sich heute jedoch nur noch 27 Prozent der befragten Hamburger positiv über die Senatsarbeit. Die CDU bekäme demnach nur noch 31 Prozent der Stimmen, 11,6 Prozentpunkte weniger als 2008. Die GAL kann bislang noch vom Einbruch der CDU profitieren. Sie kommt auf 16 Prozent der Stimmen (plus 6,4 Prozentpunkte).

Dass es die Grünen mit politischen Inhalten nicht mehr so genau nehmen, ist nicht neu. Bereits 1997 bewies die Grün-Alternative-Liste (GAL) mit dem rot-grünen Koalitionsvertrag in Hamburg, dass sie für ein paar Senatorensessel bereit ist, jede Kröte zu schlucken. Trotzdem waren rot-grüne Regierungsbündnisse in der Vergangenheit von kurzer Dauer. Mit der CDU von Bürgermeister Ole von Beust scheint nun – zumindest in Hamburg – endlich der passende Koalitionspartner fürs Leben gefunden zu sein. Eine Krise jagt in der Hansestadt die andere, doch die seit nunmehr zwei Jahren anhaltende schwarz-grüne Harmonie bleibt davon ungestört.

Es seien so wunderbare grüne Akzente gesetzt, lobte die Presse im April 2008 den schwarz-grünen Koalitionsvertrag. Die Realität ist indes alles andere als grün: das Kohlekraftwerk Moorburg wird gebaut, tausende Bäume sollen wegen der Moorburgtrasse oder der Internationalen Gartenschau (IGS) gefällt we...


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