Apokalyptische Szenen

Nach dem Beben kämpfen die Chilenen gegen das Chaos

  • Gerhard Dilger, Porto Alegre
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Hilfsgüter effektiv verteilen lassen und weitere Plünderungen unterbinden – das war zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Chile das Gebot der Stunde. In der Nacht zu Montag verwandelte sich Concepción in eine Geisterstadt, morgens kam es zu mehreren Nachbeben.

Concepción: Suchhunde sind für Rettungstrupps unentbehrlich. Foto: dpa
Concepción: Suchhunde sind für Rettungstrupps unentbehrlich. Foto: dpa

Im Großraum Concepción an der südchilenischen Pazifikküste, wo rund eine Million Menschen leben, wurden am Sonntag zahlreiche Supermärkte, Apotheken und kleinere Läden geplündert. Daraufhin verhängte die Regierung von 21 Uhr bis 6 Uhr morgens eine Ausgangssperre. 8000 Soldaten sollten am Montag für die »Ruhe der Bürger« sorgen, kündigte Verteidigungsminister Francisco Vidal an.

»Wir sind keine Diebe«, sagte ein Mann im Fernsehen. »Wir wollen schon zahlen, aber nichts funktioniert.« Concepcións rechte Bürgermeisterin Jacqueline van Rysselberghe machte die Regierung für das »Chaos« in ihrer Stadt verantwortlich: »Es darf doch nicht sein, dass die Menschen verhungern müssen.« Am Montagmorgen hieß es, Polizisten hätten dort 55 Plünderer festgenommen.

Minister Vidal musste einen peinlichen Fehler einräumen: Die Marine habe es nach dem Beben unterlassen, vor einem Tsunami zu warnen. Offizielle Zahlen von Todesopfern aus Concepción lagen zunä...


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