»Die Demütigung« von Philip Roth

REINER OSCHMANN findet das Buch enttäuschend, nennt es einen »arg lebensfremden Firlefanz« mit vielen »abgefahrenen Altherrenfantasien« – besser, sie wären Autor wie Lesern erspart geblieben

Philip Roths jüngstes, sein dreißigstes Buch, »Die Demütigung« (Original: »The Humbling») bleibt auch dann eine flächendeckende Enttäuschung, wenn man einmal mehr den kontrollierten und gepflegten Stil dieses großen Autors bewundern darf. Der US-amerikanische Verfasser, seit Jahr und Tag als Anwärter auf den Literatur-Nobelpreis gehandelt und am 19. März 77, hat, seit er 60 wurde, zehn Romane geschrieben, darunter so prägend, ergreifende wie »Sabbaths Theater«, »Amerikanisches Idyll«, »Jedermann«. Ein neuer Roman, der den Titel »Nemesis« tragen soll, ist für Herbst angekündigt. Es wird Roths einunddreißigstes Buch sein.

Sein Ausstoß verlangsamt sich nicht mit dem Alter; er vergrößert sich. Genau darin könnte mit Blick auf die jüngsten kleinen, novellenhaften Romane ein Problem liegen: Liest man seine letzten drei Bücher »Jedermann« (2006), »Empörung« (2009) und »Die Demütigung« (2010), die nach Roths Worten mit der kommenden »Nemesis« ...


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