Rüstungsgeschäfte bekommen Schlagseite

Griechenlands Probleme lösen in Berlin und Paris Alarmstufe I aus

Während in Athen Streikende durch die Straßen ziehen und sogar Anhänger der Kommunisten von Polizisten beklatscht werden, lobte die deutsche Bundeskanzlerin das 4,8 Milliarden schwere griechische Sparpaket, wissend, dass davon auch so manche deutsche Firma betroffen sein wird. Beispiel: die Rüstungsindustrie.

Dass es Griechenland nicht gut geht, wusste man in Kiel schon seit Jahren. Und da lieg sie nun noch immer, die »Papanikolis«. Bestellt und nicht abgeholt. Das von den Howaldtswerke-Deutsche Werft gebaute Brennstoffzellen-U-Boot gehört zum Modernsten, was es in dieser Art gibt. 2004 wurde es getauft, nach ihr sollten bei der Hellenic Shipyard in Skaramagas drei Schwesterboote entstehen. Doch Ende 2006 kam es für die Werft, die zu Thyssen-Krupp gehört, »dicke«. Der Kahn habe technische Mängel, bekomme bei ganz normalen Manövern plötzlich 45 Grad Schlagseite. Nein, so nehme man das Boot nicht ab, sagten höchste Beamte der Athener Regierung.

Alles Quatsch, tönte es aus Kiel. Den Auftraggebern fehlt nur das Geld, um das »Spielzeug« zu bezahlen. Und weil das in der Tat so ist, kündigte man im vergangenen Herbst alle Verträge, einigte sich jedoch darauf, dass die drei »griechischen« Boote gebaut werden. Die »Papanikolis« sollte an einen Dritt...


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