Sportwaffen und Mordwaffen

Protest gegen Branchen-Messe in Nürnberg

  • Leonhard Seidl, Nürnberg
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Ein Jahr und einen Tag nach dem Amoklauf von Winnenden startete am Freitag in Nürnberg eine der weltgrößten Waffenmessen. Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) erinnerte mit einer Mahnwache unter dem Motto: »Keine Mordwaffen als Sportwaffen!« an den Amoklauf und protestierte gegen die Messe.

Im vergangenen Jahr hingen die Fahnen vor dem Messegelände der Internationalen Messe für Jagd- und Sportwaffen (IWA) auf Halbmast. Hatte doch tags zuvor in Winnenden der 17-jährige Tim K. erst 15 Menschen und dann sich selbst getötet. Die Waffe, eine Heckler&Koch vom Typ Beretta 92 stammte aus dem Waffenschrank seines Vaters, einem Sportschützen, der laut der Staatsanwaltschaft Stuttgart weitere 15 Waffen besaß. Heute wehen die Fahnen wieder stolz im Wind – lediglich der Eintritt ist seit diesem Jahr erst ab 18 Jahren gestattet.

»Denn nur so sichern wir die Kompetenz der Veranstaltung als Weltleitmesse, die Qualität des Angebots und Ihren erfolgreichen Messebesuch«, wird die neue Altersgrenze von den Veranstaltern etwas verklausuliert begründet. Ausnahmen sind Azubis der jeweiligen Branchen. Damit reagiert der Fachbeirat auf die Verschärfung des Waffenrechts, so der Pressesprecher der IWA Guido Welk. »Die IWA soll keinen...


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