Am Ende ein Fragezeichen

Philharmonie Berlin: Verdis Requiem unter Mariss Jansons

  • Liesel Markowski
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Nicht nur Bewunderung, auch skeptischer Vorbehalt wurde Giuseppe Verdis »Messa da Requiem« einst entgegengebracht. So nannte kein Geringerer als Hans von Bülow, bedeutender Dirigent im Musikleben des 19. Jahrhunderts, den Komponisten einen »allgewaltigen Verderber des italienischen Kunstgeschmacks« mit seiner »Oper im Kirchengewande«. Ein peinliches Vorurteil, für das Johannes Brahms ihn zurechtwies und für das er sich später entschuldigte. Die Uraufführung des abendfüllenden Werkes unter Leitung Verdis 1874 in der Mailänder San Marco Kirche wurde zum großen Publikumserfolg.

Verdi, der geniale Opernkomponist, zeigt sich wie auf der Bühne auch beim liturgischen Sujet als Dramatiker intensiver Ausstrahlung. In dieser Totenmesse (auf den liturgischen Text) geht es um menschliche Tragik, ohne am Ende Trost und Hoffnung zu spenden. Anlass für die Komposition gab Verdi der Tod des von ihm zutiefst verehrten Dichters Alessandro Manzoni, der v...


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