Die gelbe Periode des Weltenwanderers

FauZie As'Ads Kunstwerke erstmals in Berlin

Mit seinen Werken schlägt er eine Brücke zwischen Ost und West. Der Maler und Bildhauer FauZie As'Ad. Aus Indonesien stammend und in Liechtenstein lebend, ist nicht nur persönlich ein Wanderer zwischen den Welten, sondern vereint auch in seinen Arbeiten asiatische Traditionen mit westlichen Techniken und Formen. Bilder und Skulpturen von ihm zeigt die TEH Gallery als erste in Berlin in der Schau »Die gelbe Periode«.
In seiner Wahlheimat Liechtenstein ist der Künstler seit 1998 ein Star. Sein Hauptwerk »Frühlingserwachen«, eine zwei Meter hohe Skulptur aus Carrara-Marmor, steht im Zentrum der dortigen Hauptstadt vor dem Eingang einer Bank, die eine umfangreiche Kunstsammlung beherbergt. Auch für die kleineren Plastiken benutzt FauZie As'Ad häufig den italienischen Marmor. Seine Arbeiten sind voll dynamischer Spannung, die durch die Verbindung von architektonischer Strenge und organischen Rundungen entsteht. Wölbungen, Kurven, Hohlräume lassen hier einen blütenähnlichen Kelch hervortreten, dort einen menschlichen Torso, der je nach Position des Betrachters männlich oder weiblich wirkt. Diese ausgefeilte Nutzung des Raumes bereitet FauZie As'Ad anhand von Skizzen und Modellen vor. Das Ergebnis sind Skulpturen, die Energie und Harmonie ausstrahlen.
Eher intuitiv und spielerisch sind die Bilder des Künstlers, inspiriert von persönlichen Momenten. In »Saturday Nice Chicken« zum Beispiel steht der sonn-
abendlich angetrunkene Nachbar im Vordergrund. Schemenhaft tauchen am linken Bildrand graue Köpfe auf, die man als Treuhänder deuten kann, während die Einzelfigur daneben den Fürsten von Liechtenstein verkörpert. Oft wiederkehrende Motive wie auch Boote und Leitern sind Symbole fürs Vorwärtskommen.
In »Der Lebensbaum des Künstlers« setzt der 33-jährige sich mit seiner beruflichen Stellung auseinander, »Der Sohn der roten Erde« bezieht sich auf seine Herkunftsregion West-Java. Die dominierende gelbe Farbe, oft auf tiefblauem oder smaragdgrünem Hintergrund, ist Ausdruck des Erfolgs, verleiht den Werken aber auch Fröhlichkeit und Leuchtkraft. Die Kombination von Abstraktem und Figürlichem, eine selbst entwickelte, piktografische Kunstschrift sowie ein Menschenkopf mit Vogel als Sinnbild des Malers kennzeichnen die Bilder, die in stärkerem Maße als die Skulpturen auf den asiatischen Hintergrund des Ausnahmetalents hinweisen. Collagen und Holzarbeiten runden die Schau ab.
Bis 26.5., Do.-So. 14-19 Uhr...

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