• Kultur
  • Beilage zur Leipziger Buchmesse

Stille Wasser

ARNALDUR INDRIDASON: Verbrechen in Island

Warum die Krimis aus dem Norden, in diesem Fall aus Island, so fesseln? Zum einen, weil die Protagonisten in die Kategorie der stillen und tiefen Wasser fallen – besonders still, besonders tief, besonders schmutzig. Sie kommen gelassen, selbstsicher daher, nichts scheint sie zu erschüttern, sie trampeln nicht sinnlos lärmend durch die Gegend, machen nicht viele Worte, die Welt um sie herum ist schön heil. Kein Grund weit und breit für Aufregung oder gar Verbrechen.

Aber wie das so ist, selbst im ersten Buch Mose folgt den paradiesischen Zuständen – die der Mensch nicht lange aushalten kann und weil die Grundkonstruktion der Welt aus Spruch und Widerspruch besteht –, folgt also auf dem Fuß der Sündenfall und schon im nächsten Kapitel ein Mord. Diese Konstellation funktioniert seit Tausenden von Jahren: das Trauma vom Paradies und der Traum von seiner Zerstörung. Zum anderen lassen die Krimis nicht los, weil sie spannen...


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