Aufputschen für die Prüfung

Hessen und Rheinland-Pfalz: Pillen für Schüler und Studenten kein Tabu

  • Lesedauer: 1 Min.

Mainz (dpa/ND). Aufputschende Tabletten vor Prüfungen sind für Schüler und Studenten in Rheinland-Pfalz und Hessen kein Tabu: Einer Studie zufolge stehen mehr als 80 Prozent der Befragten einer leistungssteigernden und frei verfügbaren Pille ohne Nebenwirkungen positiv gegenüber. Lediglich elf Prozent der Schüler lehnten solche Substanzen grundsätzlich ab, teilte die Universitätsmedizin in Mainz am Montag mit. Jeder Zehnte habe bereits Koffeintabletten probiert, knapp 50 Prozent trinken koffeinhaltige Energy Drinks, um Konzentration, Aufmerksamkeit oder Wachheit zu steigern.

Vier Prozent der befragten jungen Menschen haben der Studie zufolge bereits mindestens einmal versucht, ihre Konzentration, Aufmerksamkeit oder Wachheit mit Hilfe von Drogen wie Amphetaminen, Kokain und Ecstasy oder auch mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zu steigern. Besonders Männer sowie Schüler und Studenten mit schlechteren Leistungen griffen gelegentlich zu solchen Mitteln. Dabei sei die Bereitschaft, Medikamente zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit zu schlucken, an Berufsschulen deutlich größer als an Gymnasien.

Für die Studie haben der Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz, Professor Klaus Lieb, und der Koordinator der Studie, Andreas Franke, rund 1500 volljährige Schüler und Studenten mit Hilfe eines Fragebogens zu ihrem Konsumverhalten bei potenziell leistungssteigernden Substanzen befragt. Die Teilnehmer stammten aus Frankfurt am Main, Kaiserslautern, Trier und Mainz

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