Nicht bloß Glanz in Byzanz

Große Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle gestaltet ein rundes, lebendiges Bild vom oströmischen Reich

  • Stefanie Stadel
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.
Blick von der Paulusgrotte auf das byzanthinische Ephesos Abb.: TU Darmstadt
Blick von der Paulusgrotte auf das byzanthinische Ephesos Abb.: TU Darmstadt

Ein riesiger Thronsaal. Goldene Löwen brüllen, und auf künstlichen Bäumen stimmen goldene Vöglein ihr Lied an. Eine solche Performance hatte Liutprand von Cremona sich gewiss nicht träumen lassen, als er um 949 an den Palast in Konstantinopel kam. Der Gesandte aus Italien war angereist, den Kaiser zu sprechen. Doch der war verschwunden, als Liutprand von seiner Verbeugung aufsah. Aufgefahren und nicht mehr gesehen.

Liutprand – einer der wenigen, die den Kaiserpalast in Konstantinopel von innen gesehen haben. Beschreibungen wie seine sind rar. Überhaupt ist wenig Schriftliches erhalten, das über Byzanz Auskunft geben könnte. Von den Archiven dort blieben nur Fragmente. Das gleiche gilt für die architektonischen Zeugnisse. Und so sind es vor allem Werke der Luxuskultur, die noch immer zahlreich genug sind, das Byzanz-Bild bis heute zu prägen. Kostbare Ikonen, feine Goldschmiedearbeiten, filigrane Elfenbeinschnitzereien – solc...


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