Neu-START von USA und Russland

Einigung über atomaren Abrüstungsvertrag

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington (dpa/AFP/ND). Russland und die USA haben sich auf einen neuen atomaren Abrüstungsvertrag geeinigt. Nach Angaben des Weißen Hauses soll das START-Abkommen am 8. April in Prag besiegelt werden. Die Einigung wurde in einem Telefongespräch zwischen Kremlchef Dmitri Medwedjew und US-Präsident Barack Obama am Freitag erzielt.

»Nach Jahren der Verhandlungen haben die USA und Russland den umfassendsten Abrüstungsvertrag in nahezu zwei Jahrzehnten beschlossen«, unterstrich Obama. »Mit diesem Abkommen senden die USA und Russland – die beiden weltgrößten Atommächte – ein klares Signal, dass wir führen wollen.« Das Abkommen stehe für zwei zentrale Ziele seiner Präsidentschaft: die atomare Abrüstung und die Verbesserung der US-amerikanischen Beziehungen zu Russland. »Wenn die USA und Russland effektiv zusammenarbeiten können, ist das im Interesse beider Staaten und der Sicherheit weltweit«, sagte Obama. Auch der Kreml hob die Bedeutung des Abkommens hervor. Es spiegele das Gleichgewicht der Interessen beider Länder, sagte Medwedjews Sprecherin Natalja Timakowa.    

Nach Medienberichten einigten sich Washington und Moskau darauf, die Zahl der nuklearen Sprengköpfe von je 2200 auf je 1550 zu senken. Die Zahl der Trägersysteme wird demnach auf jeweils 800 halbiert. Das Abkommen muss von den Parlamenten beider Staaten ratifiziert werden, bevor es in Kraft tritt.

Der neue Vertrag ist auf zehn Jahre ausgelegt und ersetzt den von 1991, der allerdings erst 1994 nach der Ratifizierung in Kraft getreten war. Knackpunkt war bis zuletzt, in welcher Form das geplante US-Raketenabwehrsystem in Europa in dem Vertrag erwähnt wird. Russland lehnt das Abwehrsystem ab.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.