Dann kam eine Welle und warf ihn um

Ein 18-jähriger Berliner starb an den Folgen von Drogenmissbrauch. Seine Mutter hadert mit sich und den Behörden

  • Josefine Janert
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Tom* ist tot. Mia Schmitt*, seine Mutter, sitzt auf dem Sofa in ihrer Berliner Wohnung und erzählt, wie er starb. Neben ihr liegt ein »Schlecht drauf«-Kissen mit der Aufschrift »Hier zuschlagen«. Die Katze, die Schmitt auf der Straße auflas, hat sich zusammengerollt. In der Wohnung gibt es lauter Katzendinge, Bilder, Poster. Fotos von Tom lagern in einer Kiste, die sie seit seinem Tod nicht angerührt hat. Mia Schmitt hat ein Buch über das Sterben ihres Sohnes verfasst. Sie sucht einen Verlag.

Am 1. August 2008 fand sie Tom in ihrer damaligen Wohnung. Er lag auf seinem Bett, die Augen geschlossen. Vor seiner Nase stand Schaum. Er war 18. Die Pathologen stellten in seinem Blut Spuren eines Psychopharmakons und eine hohe Methadon-Konzentration fest. Diesen Stoff geben Ärzte an Heroinabhängige ab – zur Drogenersatztherapie. Tom kann ihn auch auf dem Schwarzmarkt gekauft haben. Mia Schmitt meint, dass er an der Überdosis Methadon star...


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