Letzter Funke Hoffnung

Im Kino: »Lourdes« von Jessica Hausner

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Nach Ostern spricht man über Wunder natürlich anders als vor Ostern. Jessica Hausners Film »Lourdes« versucht gleichsam die Schwebe zu halten – steht immer hoffend davor, während er doch längst im ernüchterten Danach anlangte. Und Lourdes ist wohl einer der Orte, wo es besonders schwer fällt, Glauben zu bewahren. Die Regisseurin bekennt: »Ich sah noch nie so viele kranke Menschen auf einem Fleck. Und ich habe es demütigend gefunden, dass man dort so verleitet wird zu hoffen. Es ist so leicht, jemandem, der am Krepieren ist, zu erzählen, jetzt bete mal drei Vaterunser, und alles wird gut. »

Auch Christine kommt nach Lourdes. Sie hat Multiple Sklerose, sitzt im Rollstuhl, kann nicht mal mehr die Hände bewegen. Aber ihre großen Augen verraten, wie gern sie so leben würde wie andere jungen Frauen auch. Sie reist viel, immer dorthin, wohin gerade die Fahrten der Malteser gehen. Rom hat ihr aber doch besser gefallen als Lourdes; Kultur...


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