Verliebt in den Exzess

Fotos über Fotos, zwischendrin Stationen für Filmausschnitte: Auf zwei Etagen ehrt das Schwule Museum zwei Prominente, deren Arbeit in engem Zusammenhang steht. Dass es ungewöhnliche, ja provokante Zeitgenossen sind, dafür bürgt der Ort. Dass beide auch Geburtstagsjubilare sind, verbindet sie überdies. Die Schau »Maria, Magdalena und all die anderen« gratuliert Werner Schroeter zum 65. Geburtstag am heutigen 7. April. Maria meint hier die Callas, die der Regisseur »erotische Fantasie seiner Kindheit« nennt und der am Eingang eine ganze Wand gewidmet ist. Auch das Gespräch mit ihr 1976, ein Jahr vor ihrem Tod, muss ihn sehr beeindruckt haben.

Die Säule gegenüber ist mit Fotos von Schroeter beklebt: jung, hübsch, mit wehendem Langhaar, mit fiktivem Blick auf die Diva. Schönheit entsteht durch Wahrheit und nicht umgekehrt, schrieb er im Nachruf, formuliert damit wohl auch sein eigenes Credo. Dass er diese Schönheit in Leben und Tod, Sehns...