Ein Übel auf See mit sozialer Wurzel

Piraterie, neoliberale Globalisierung und geschäftstüchtige Drahtzieher

  • Prof. Dr. Horst Diere
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In den letzten Monaten war es ruhig auf den Meeren der Welt. Verschwunden ist die Piraterie deswegen noch längst nicht, wie die Piratenübergriffe zu Ostern vor Somalias Küste auf einen südkoreanischen Öltanker und auf das deutsche Schiff »Taipan«, das von einem niederländischen Kommando befreit werden konnte, bezeugen.

Die Piraten haben nur eine Winterpause eingelegt seit ihren letzten spektakulären Übergriffen Ende November vergangenen Jahres. Somalische Piraten kaperten damals den griechischen Supertanker »Maran Centaurus«, zwei Tage später war es der Besatzung des ebenfalls griechischen Tankers »Silkinos« gelungen, einen Angriff zurückzuschlagen.

Als das »zweitälteste Gewerbe der Welt« hat man die Piraterie auch bezeichnet, ist sie doch so alt wie die Seefahrt selbst. »Peirates« waren für die Griechen jene Männer, die an fernen Meeresufern Küstenraub betrieben. Dieses Wort wurde in die Sprache aller seefahrenden Völker übernommen, egal ob sie sich Freibeuter, Kaper, Korsar, Likedeeler, Flibustier oder sonst wie nannten. In den Geschichtsbüchern verewigten sich Störtebeker, Hawkins und Drake, Lolonois und Morgan, Teach und Tew, aber auch Piratinnen wie Lady Killigrew, Grace O'Malley und Anne Bonny. Dass die See- und Kolonialmächte Piraten als Kaper...


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