Noch mehr Kupfer in der Lausitz

Abbau wird mindestens vierzig Jahre dauern

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Spremberg (dpa/ND). In der Lausitz liegen etwa 200 Millionen Tonnen Kupferschiefer und damit doppelt so viel wie erwartet. Das hätten die Erkundungen der Kupfererzlagerstätte im Gebiet Spremberg-Graustein-Schleife ergeben, sagte der Geschäftsführer der KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH, Volker Spieth, am Mittwoch bei Graustein an der Grenze von Brandenburg und Sachsen. Aus dem Rohstoff könnten zwei Millionen Tonnen Kupfermetall gewonnen und etwa für die umweltgerechte Produktion von Handys und Hybrid-Autos verwendet werden. Damit verdoppele sich die Betriebsdauer des ab 2015 geplanten Bergwerks auf mindestens 40 Jahre.

Mit Investitionen von 700 Millionen Euro sollen rund 1500 direkte und ebenso viele Arbeitsplätze in Zulieferbetrieben entstehen. Mit drei Probebohrungen wurden für eine Machbarkeitsstudie frühere Erkenntnisse aus DDR-Zeiten über die Lagerstätte in über 1000 Meter Tiefe bestätigt und erweitert.

Folge des Preisanstiegs

Im Beisein von Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (LINKE) zogen KSL-Mitarbeiter am Standort Graustein einen Kupferschieferkern aus 980 Meter Tiefe nach oben. »Mit dem geplanten Kupferbergwerk entsteht hier ein neuer industrieller Kern«, sagte Christoffers. Er sicherte die zügige Genehmigung von Anträgen des Unternehmens zu, das eine Tochterfirma der internationalen Bergbaugesellschaft Minera ist. Etwa zehn Prozent der künftigen Erlöse aus der Kupferförderung sollen dem Landeshaushalt zugutekommen. Eine Kupferförderung war zu DDR-Zeiten in der Region aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich, sie ist jetzt aber wegen des gestiegenen Preises für den Rohstoff in greifbare Nähe gerückt.

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