Autoschneise durch das Röhn-Reservat

Im Streit um die B 87n haben sich die Fronten verhärtet

  • Jörn Perske, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Befürworter mit einer Vorliebe für große Worte könnten Ex-Kanzler Willy Brandt zitieren: »Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.« Umweltschützer in der Rhön wollen aber nicht, dass dieser Wunsch unbedingt im Straßenbau weiter Realität wird. Hessen und Thüringen sollen durch ein umstrittenes Verkehrsprojekt mit einem neuen Asphalt-Band besser verbunden werden.

Fulda. Knapp 60 Kilometer soll sie lang werden, die Bundesstraße von Fulda nach Meiningen. »Purer Irrsinn«, schimpft Projektgegnerin Sandra Limpert. Sie fürchtet, dass die Rhön buchstäblich unter die Räder kommt. Denn die mit 225 Millionen Euro Kosten veranschlagte Trasse namens B 87 mit dem Zusatzbuchstaben »n« wie »neu« soll ausgerechnet durch das Biosphärenreservat führen – eine von der UNESCO anerkannte Naturschutz-Region, von denen es nur 15 in Deutschland gibt.

Bald 20 Jahre nach der Einheit stoßen längst nicht alle Pläne zum besseren Vernetzen von Ost und West auf Gegenliebe. Seit Jahren stemmen sich die Naturschützer zusammen mit Umweltverbänden gegen das Verkehrsvorhaben. Auch die Grünen in Hessen und Thüringen sind dagegen. Ihnen allen schwant Böses: Landschaftszerstörung, Einschnitte in artenreiche Lebensräume und Lärm, wenn die Rhön-Trasse kommt.

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