Kollaboration vor der Kollaboration

Verordnete Wiederaneignung der Geschichte im Baltikum mit der Mär zweier Diktaturen

  • Horst Schützler
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Nach dem Ende des Staatssozialismus in der Sowjetunion und den anderen ost-, südost- und mitteleuropäischen Ländern, einschließlich der DDR, ging in deren Nachfolgestaaten eine vehemente Umwertung der Vergangenheit vor sich. Vertieft man sich in ein jüngst erschienenes, umfangreiches Buch mit dem Titel »Vom Donnerkreuz zum Hakenkreuz«, so wird diese Umwertung für Estland, Lettland und Litauen erschreckend präsent. Karl-Heinz Gräfe, Osteuropahistoriker, verdeutlicht, dass diese »Wiederaneignung der Geschichte« mit einer kaum zu überbietenden Vehemenz geschieht, um Staatsbewusstsein zu begründen und antikommunistische und antirussische Ressentiments wach zu halten. Dabei sei die Kompliziertheit und Widersprüchlichkeit mancher Vorgänge konzediert.

Gräfe blickt in vergleichender Sicht, gestützt auf eine intensive Auswertung der reichlich vorhandenen historischen Literatur und Dokumentenveröffentlichungen (in Deutsch, Englisch und Russisch)...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.