Randeng und knallbunt

Dresden: ein Museum für den Maler und Grafiker Hans Körnig

  • Sebastian Hennig
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.
»An der Ostsee«, Öl auf Leinwand, 1956
»An der Ostsee«, Öl auf Leinwand, 1956

Wenn der Künstler zu Lebenszeiten sich kein lebendiges Monument schaffen konnte, dann bricht oftmals das Gewicht der Nachlass-Masse einen schiefen, oft gewaltsam wirkenden Ausblick in die gewöhnliche Gleichgültigkeit. Personalmuseen haftet grundsätzlich etwas Fragwürdiges an. So erfreulich wie ein gutes Bild in einer wohlgeordneten Sammlung, so unangemessen und bedrückend wirken die monothematischen Kultstätten. Denn das Credo zum singulären Genie entlastet die Öffentlichkeit von der Mühe nachvollziehender Eroberung des Werkes. Ganz nahe seinem früheren Atelier eröffnete nun in Dresden ein privates Museum mit dem Nachlass Hans Körnigs. Mit seinen Aquatinta-Radierungen und großen Ölbildern lieferte der Maler in den fünfziger Jahren sarkastische Kommentare zum Kulturbetrieb der Stadt. Auf den Dachboden eines Wohnhauses lud er damals zur Betrachtung seiner Werke ein. Fünfzig Jahre darauf sind sie nun im »Körnigreich« versammelt.

Randeng u...


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