Für Polen eine »unvorstellbare Tragödie«

Nach dem Flugzeugabsturz im russischen Smolensk zeigen sich die politischen Lager in Trauer vereint

  • Julian Bartosz, Wroclaw,
  • Lesedauer: ca. 8.0 Min.

Die weiß-rote Fahne schwarz umflort auf Halbmast – landesweit. In allen Gotteshäusern Polens Totenmessen. Auf dem Domturm des Wawel in Kraków schlägt die große Zygmunt-Glocke. Vor dem Präsidentenpalast in der Warschauer Krakowskie Przedmiescie Zigtausende Menschen mit Blumen und brennende Kerzen. So war es am ganzen Wochenende.

Gestern, am Sonntag, herrschten überall im Lande zwei Minuten Gedenkstille. Um 14.30 Uhr wurde der Sarg mit der von Bruder Jaroslaw in Smolensk identifizierten Leiche Lech Kaczynskis mit militärischem Zeremoniell empfangen. Am Grab des Unbekannten Soldaten auf dem Pilsudski-Platz gab es vor Tausenden Menschen eine feierliche Wachablösung. Polens Kirchenfürsten vergaßen nicht auf die Tatsache hinzuweisen, dass auf den Tag genau vor fünf Jahren Papst Johannes Paul II. »zu seinem Vater in den Himmel« gegangen sei.

Polen trauert um Staatspräsident Lech Kaczynski, seine Frau Maria, 19 Parlamentsmitglieder, drei Vizeminister, den Sejm- und den Senatsvizemarschall, den Zentralbankpräsidenten, den letzten Präsidenten im Exil, den Ombudsmann, den Chef des Generalstabs und weitere Mitglieder der Armeeführung und die ehemalige Aktivistin der freien Gewerkschaften Anna Walentynowicz, jene Kranführerin der Gdansker Lenin-Werft, deren »Rausschmiss« ...


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