Unten links

  • Lesedauer: 1 Min.

Eine Studie mehrerer deutscher Forschungsinstitute hat ergeben, dass Menschen im Osten, je älter sie werden, politisch wieder mehr nach links rücken. Der alte Virus vom unaufhaltsamen Fortschritt steckt im unaufhaltsam fortschreitenden Leben. Wo Erfahrungen der Bejahrten immer weniger gebraucht werden, verkleidet sich der Umsturz als Nordic Walker und stampft mit den Skistöcken auf – weil man kein Schnee von gestern sein will. Plötzlich geht einem ganz anders auf, was das heißt: Suche nach den gesellschaftlichen Alter-nativen. Nach dieser Studie zieht der Verfassungsschutz hoffentlich die richtige Konsequenz, lässt die Kommunistische Plattform in Ruhe und schleicht sich in die Altersheime ein. Dass Senioren nach links driften, könnte ihr großes geistiges Aufatmen sein: Wer die Zukunft hinter sich hat, muss keine Gegenwart mehr fürchten. Schön, sich für etwas Kühnes einzusetzen – mit der guten Gewissheit, nicht alles davon noch mal erleben zu müssen. hades

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.