Nicht durch Fernsehen ruhig stellen

Kinderärzte konstatieren zunehmende Sprach- und Bewegungsdefizite beim Nachwuchs / Der Beauftragte des Kinderärzteverbandes Thomas Abel leitet eine Beratungsstelle

ND: Der Verband der Berliner Kinderärzte schätzt, dass in Berlin jedem vierten Kind zwischen zwei und sechs Jahren eine logopädische oder ergotherapeutische Behandlung verordnet wird. Ist das ein Berliner Phänomen?
Abel: Auf jeden Fall ein bundesweites, aber in unterschiedlicher Ausprägung. In Ballungszentren, in denen eine größere Menge von Familien in schwierigen Lebenslagen lebt, fällt das Phänomen stärker auf.

Worin sehen Sie die Gründe?
Sprachdefizite, Bewegungs- und feinmotorische Wahrnehmungsdefizite sind zum großen Teil einer zu geringen Anregung in der Familie geschuldet. Die Eltern entscheiden, wann ein Kind vor dem Fernseher sitzt, ob das Kind Playstation oder irgendein anderes elektronisches Spielzeug bekommt. Sie entscheiden, ob das Kind an den Computer darf. Und sie bieten dem Kind an, mit ihm rauszugehen, zu laufen, zu schwimmen. Die elterliche Kompetenz setzt den Rahmen, in dem das Kind aufwächst.

Können Sie Eltern prak...




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