Mehr Geld + mehr Waffen = mehr Tote

Die deutsche Afghanistan-Politik führt planmäßig zur Eskalation des Krieges

Noch sind die Tränen der Angehörigen jener drei Fallschirmjäger, die am Karfreitag umgekommen sind, nicht versiegt und schon sind wieder deutsche Soldaten am Hindukusch »gefallen«. Es bewahrheitet sich: Wer durch mehr Geld, mehr Waffen, mehr Soldaten einen Krieg entscheiden will, zahlt einen hohen Preis.

2010 sei »ein Schlüsseljahr« für den Afghanistan-Einsatz, sagte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), als er am Donnerstag seinen Truppenbesuch im nordostafghanischen Feisabad fortsetzte. Gewohnt mediensüchtig wie vage buhlte zu Guttenberg – noch bevor die neuen Todesnachrichten eintrafen – unter seinen Soldaten um Zustimmung für die Afghanistan-Politik der Bundesregierung. Zugleich suchte er seine Truppe zu beruhigen. Man werde ihnen alles geben, was sie zum Sieg brauche. Und zum Überleben. Doch bis zum Winter müssten »an der ein oder anderen Stelle« messbare Ergebnisse vorliegen. Wie die Bundeswehr diese messbaren Ergebnisse erreichen will, hatte zu Guttenberg bereits am Vortage im Bundeswehr-Camp Kundus deutlich gemacht: durch Eskalation des Krieges.

Zwar setzt die im Januar beschlossene neue Afghanistan-Strategie des Westens offiziell den Schwerpunkte auf vertrauensbildende Maßnahmen zum Schutz der Bev...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.