Unten links

  • Lesedauer: 1 Min.

Demografisch gesehen: Das durchschnittliche Lebensalter in Deutschland steigt unaufhörlich. Anderes dagegen sinkt unaufhaltsam. Das sogenannte Leseaustrittsalter zum Beispiel, wie deutsche Buchhändler und Bibliotheken in Trauer und Alarmbereitschaft bestätigen. Das heißt: Kinder hören immer früher auf, zum Buch zu greifen. Leseaustrittsalter: Das klingt, als trete man aus einem Verein aus. Oder aus einem kleinen Kreis endlich hinaus ins Freie. Austritte haben – seit die politischen Parteien sind, wie sie sind – den besseren Ruf als Eintritte. Wohin aber, wenn man aus dem Lesen austritt, tritt man nun über? Wahrscheinlich ins Fernsehen. Literatur lehrt die Herzen das Schauen, Fernsehen leert nur den Kopf, fürs pure Zuschauen. So denkt man ans Leseaustrittsalter und fragt sich bestürzt: Was nützt eines späten Tages die gestiegene Lebenserwartung, wenn das, was doch wesentliche Erwartungen ans Leben wecken kann, so früh abstirbt?

hades

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.