Auszug nach fast tausend Jahren

Nur noch drei Mönche leben im Kloster von Weingarten. Im Herbst werden auch sie den Ort verlassen

  • Lorenz Marquardt, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Das Benediktinerkloster von Weingarten (Baden-Württemberg) ist für die Heiligblut-Reliquie und den sogenannten Blutritt europaweit bekannt. Doch am 7. Oktober werden die letzten Benediktiner verabschiedet.

Weingarten. Markus Ewald, der Oberbürgermeister im oberschwäbischen Weingarten, nennt das Kloster »das Herz der Stadt«. Ihm verdanke Weingarten seine Existenz. Bis auf wenige Unterbrechungen, etwa durch die Säkularisierung, haben mehr als 950 Jahre hinweg Mönche in dem Kloster gelebt und »zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Wohlstand der Stadt beigetragen«, sagt Ewald.

Vom Allgäu bis zum Bodensee erstreckten sich die ausgedehnten Besitzungen Weingartens. Vor allem durch seine Weingüter und Wälder wurde das Kloster zu einem der reichsten in ganz Süddeutschland. Berühmt sind die 1724 geweihte Barockbasilika auf dem Martinsberg und der Blutritt. Die größte Reiterprozession Europas zieht alljährlich an die 30 000 Pilger und 3000 Reiter an. Verehrt wird das Heiligblut, eine Reliquie, die der Legende nach mit dem Blut Christi getränkte Erde enthält.

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