Ambitioniert, aber dennoch gescheitert

TV-Kritik: ZDF verfilmte das Leben Rudi Dutschkes als Doku-Drama

  • Katharina Dockhorn
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Christoph Bach als Rudi Dutschke: Das Leben als tatkräftiger und redegewandter Studentenführer vor dem Attentat (rechts) und das Ringen des Überlebenden nach einem Neuanfang (links) Fotos: Jochen Roeder
Christoph Bach als Rudi Dutschke: Das Leben als tatkräftiger und redegewandter Studentenführer vor dem Attentat (rechts) und das Ringen des Überlebenden nach einem Neuanfang (links) Fotos: Jochen Roeder

Dutschkes Biografie sei nicht zu verfilmen, meint Dokumentarfilmregisseurin Helga Reidemeister. Und wenn, dann sollten sich die Filmemacher auf den Zeitraum zwischen dem 2. Juni 1967, dem Tag der Demonstration gegen den Schah, und dem 11. April 1968, dem feigen Attentat auf den Studentenführer, beschränken, fügt Gaston Salvatore, ein weiterer Weggefährte des Studentenführers, hinzu.

Als gelte es den eigenen Mut zu beweisen, schneiden Autor Daniel Nocke und Regisseur Stefan Krohmer, bislang verantwortlich für Fernsehperlen wie »Familienkreise« (Familiendrama um einen Vater, der nach jahrelanger Trennung zu seiner Frau und den inzwischen erwachsenen Kindern zurückkehrt), diese beiden Statements an den Schluss ihres Dokudramas »Dutschke«, das gestern Abend im ZDF ausgestrahlt wurde. »Mit einem reinen Spielfilm hätten wir uns schwer getan, denn Dutschke hatte wenige Eigenschaften, die ihn zu einer guten Filmhauptfigur machen. Er war in all...


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