• Kultur
  • 8. ND-Lesergeschichten-Wettbewerb

Ein irrer Duft von frischem Bärlauch

Bei uns gibt es nur zwei Jahreszeiten: Winter und strengen Winter. Sagt der Volksmund. Wir wohnen in 835 Meter Höhe über dem Meeresspiegel. So schlimm ist es nicht in jedem Jahr, aber mit fünf Monaten Schnee hatten wir für dieses Mal genug vom eisigen Mann. Wir waren durch die lange weiße Zeit am Rande einer Depression. Jede Schneeflocke, die noch in den April hineinsegelte, ließ uns daran zweifeln, dass er doch noch kommt, der Frühling. Das Gras auf der Wiese war durch die lange, schneebedeckte Zeit mehr braun und gelb als grün.

Bevor in unserer Höhenlage ein grünes Pflänzchen wächst, ist der Frühling in anderen Regionen schon in voller Blüte. Dabei muss man nur wenige Kilometer bergab fahren, um davon eine Ahnung zu bekommen. Am Osterwochenende war es noch ziemlich kalt, die Schneeberge in der Stadt waren zwar fast verschwunden, aber in den Wäldern gab es noch jede Menge davon. Vom blauen Band des Frühlings, das durch die Lüfte flatt...


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