Klimadialog auf dem Petersberg
Deutschland und Mexiko luden Umweltminister aus 45 Staaten zu Treffen bei Bonn ein
Bonn (dpa/AFP/ND). Nach dem Klimagipfel in Kopenhagen sei es wichtig, dass der Gipfel im mexikanischen Cancún im November/Dezember zu einem Erfolg geführt werde, sagte Merkel nach einem ersten Treffen mit Calderón am Sonntag in Bonn. Vom Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, seien alle aber noch sehr weit entfernt. Es gehe nun auch um Finanzmittel der Industrieländer für Entwicklungsländer und um konkrete Projekte.
Zu dem Klimadialog haben Deutschland und Mexiko Umweltminister aus 45 Staaten eingeladen, die laut Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) »die Weltregionen und unterschiedlichen Problemsichten repräsentieren«. Beschlüsse mit Blick auf ein neues globales Abkommen sind nicht geplant, doch soll es auf dem Petersberg konkrete Absprachen zu einzelnen Projekten geben. Als weiteres wesentliches Ziel des informellen Treffens nannte Röttgen das Überwinden des gegenseitigen Misstrauens, das maßgeblich zum Misserfolg in Kopenhagen geführt habe. Dazu könne die Doppelstrategie des »Verhandelns und Handelns einen Beitrag leisten«.
Der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber rief die internationale Gemeinschaft auf, im Kampf gegen die Erderwärmung nun von »hehren Worten« zu konkreten Taten überzugehen. Die Zeit, eine kaum beherrschbare Erderwärmung von mehr als zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter abzuwenden, sei »extrem knapp«.
Derweil enthüllt laut »Spiegel« ein geheimer Mitschnitt, wie groß das Zerwürfnis zwischen Industriestaaten und Schwellenländern beim gescheiterten Klimagipfel in Kopenhagen war. Die Tonaufnahme zeige, wie China und Indien eine Einigung auf konkrete Einsparziele bei Treibhausgasen blockiert hätten, berichtete das Nachrichtenmagazin. Dabei hätten die Schwellenländer Kanzlerin Merkel und andere westliche Regierungschefs deutlich düpiert.
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