Lettland-Programm als »Vorlage«

In dem baltischen Staat werden seit 2009 drastische Sparmaßnahmen durchgezogen

  • Tomasz Konicz
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das EU-Mitglied Lettland, das nicht der Eurozone angehört, hat milliardenschwere IWF- und EU-Kredite bekommen. Das daran gekoppelte Austeritätsprogramm führt zu massiven sozialen Verwerfungen.

Ende April gab der Chef der lettischen Zentralbank Ilmars Rimsevics der griechischen Regierung ein paar »gute Ratschläge« auf den weiteren Krisenweg mit: Athen müsse Haushaltskürzungen in einem ähnlichen Ausmaß vornehmen, wie sie die baltischen Staaten durchgesetzt haben. Ökonomisches Wachstum müsse »geopfert« werden, um wieder finanzielle Stabilität zu erreichen: »Die griechische Situation ist ähnlich der Lettlands, da es keine andere Wahl zur Senkung der Ausgaben gibt«, zitierte das US-Wirtschaftsmagazin »Business Week« Rimsevics. Er sei sehr zufrieden, das Lettland »mehr und mehr als eine Vorlage« für die Kürzungsmaßnahmen in anderen Ländern Erwähnung finde, ergänzte der Zentralbanker, der überdies behauptete, dass die Baltenrepublik nun »mehr oder weniger« die schwerste Krisenphase überstanden habe.

Lohnsenkungen um 30 Prozent

Als Lettland im Dezember 2008 mit einem Kreditpaket von 7,5 Milliarden Euro vor der drohenden Zahlungsunfä...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.