Piratenabwehr: Suchen, fangen – laufen lassen

Die Befreiung des Tankers »Moscow University« hat Hoffnungen geweckt, die sich nicht erfüllen

Eine Woche noch braucht die deutsche Fregatte »Schleswig Holstein« bis zum Einsatzgebiet vor Somalia. Sie löst die »Emden« ab und kommt doch zu spät, um den deutschen Chemietanker »Marida Marguerite« zu schützen. Der ist Am Wochenende vor der Küste von Oman entführt worden.

Vor knapp einer Woche hatten sich Piraten einen anderen, einen ganz dicken, einen zu dicken Brocken vorgenommen. Sie kaperten nahe der zum Jemen gehörenden Inselgruppe Sokotra im westlichen Teil des Indischen Ozeans die »Moscow University«. Der Tanker war bemannt mit 23 russischen Seeleuten und hatte 86 000 Tonnen Rohöl an Bord. Doch die Besatzung konnte die Motoren stilllegen und sich – wie die 22 Seeleute der »Marida Marguerite« – verbarrikadieren.

Den »Universitätspiraten« blieb nicht lange Zeit, um zu überlegen, wie sie das Beutestück gänzlich unter Kontrolle bekommen. Unerwartet tauchte das U-Boot-Jagdschiff »Marschall Schaposchnikow« auf. Dann dauerte alles nur noch 22 Minuten. Drei Kommandos von jeweils sechs bis acht Mann russischer Marineinfanterie jagten mit Speedbooten auf den Tanker zu. Der Zerstörer gab Feuerschutz, um 5.35 Uhr Moskauer Zeit waren Schiff und Mannschaft frei, rapportieren der Kommandeur des russ...


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