Nützt Handel dem Frieden?

Der Historiker Rolf Hammel-Kiesow über die Aktualität des Hanse-Bundes / Rolf Hammel-Kiesow (61) leitet die Lübecker Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und ist Vizechef des Stadtarchivs

ND: Heute wird europaweit zum siebten Mal der »Tag der Hanse« in vielen der 175 Mitgliedsstädte des 1980 neu gegründeten Bundes veranstaltet. Im Deutschen Historischen Museum in Berlin kommt die Hanse nicht vor. War das Kaufmanns- und Städtebündnis belanglos?
Hammel-Kiesow: Die Hanse hat für die deutsche und europäische Geschichte eine wesentliche Rolle gespielt – 500 Jahre lang. Schon ab circa 1150 waren niederdeutsche Kaufleute Träger der Expansion über die Elbe nach Osten mit der gewalttätigen Missionierung der Slawen, Letten und Esten. Doch die Hanse war auch Vorläuferin der Globalisierung. So hat sie Skandinavien und Nordosteuropa wirtschaftlich an Zentraleuropa angeschlossen. Sie war so erfolgreich als Wirtschaftsmacht, dass sie erst im 16., 17. Jahrhundert von Konkurrenten an die Seite gedrängt werden konnte.

Jüngere Forschungen dehnen den Hanse-Raum bis Island aus.
Der Kernraum lag zwischen den vier großen Kontoren London...


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