Kein schnelles Ende im Rockerkrieg

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(dpa). Im jahrelangen »Rockerkrieg« zwischen »Hells Angels« und »Bandidos« ist nach Einschätzung der Berliner Polizei kein schnelles Ende abzusehen. Polizeipräsident Dieter Glietsch sagte am Montag im Innenausschuss: »Auch künftig ist mit Angriffen zu rechnen, auch mit Schusswaffen.« Innenstaatssekretär Ulrich Freise (SPD) sagte, das Thema werde auch auf der Innenministerkonferenz am 27. und 28. Mai in Hamburg eine Rolle spielen.

Die Debatte um ein Verbot von »Hells Angels« oder »Bandidos« nannte Freise »nicht hilfreich«. Er betonte, wenn die zusammengetragenen Fakten juristisch ausreichend seien, »dann würde man ein solches Verbotsverfahren machen«. Er fügte hinzu: »Das ist eine denkbare Option: wenn es reicht, reichts. Das ist ganz eindeutig.« Entscheidend seien derzeit aber ein hoher »Verfolgungsdruck und Kontrolldruck« durch die Polizei.

Glietsch sagte, beide Rockerclubs würden weiter »Expansionsbestrebungen« zeigen und ihre Revierkämpfe um Geld und Einfluss im Türsteher- und Rotlichtmilieu austragen. Einen angeblichen Waffenstillstand, über den in Medien berichtet wurde, habe es nach polizeilichen Erkenntnissen »bisher so nicht gegeben«. Nachdem im Februar 70 Mitglieder und Unterstützer der »Bandidos« zu den »Hells Angels« übergetreten waren, kam es in Berlin zu häufigen gewaltsamen Zusammenstößen. Derzeit gibt es in Berlin 17 Rockerclubs mit 750 bis 800 Mitgliedern. Gegen sie war die Polizei in den vergangenen Jahren verstärkt vorgegangen. Allerdings wurden die Rocker offenbar mehrfach von bestochenen Polizisten vor Razzien gewarnt.

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