»Ein Kampf, der das System tangiert«

Berliner Schulreform: Zwei Schritte vor, einer zurück

Unter dem Titel »Neue Schulstruktur in Berlin – Chance oder Sackgasse?« diskutierte der Runde Tisch Gemeinschaftsschule Berlin am Mittwoch Möglichkeiten und Gefahren des zweigliedrigen Schulsystems. Der eingeladene Referent – der renommierte Bildungsforscher Klaus Tillmann – sieht die Reformen in Berlin skeptisch.

Nur ein Leuchtturm? Humboldt-Gemeinschaftsschule in Berlin
Nur ein Leuchtturm? Humboldt-Gemeinschaftsschule in Berlin

Mit Klaus Tillmann, ehemals wissenschaftlicher Leiter der Bielefelder Laborschule, holte sich der Runde Tisch einen ausgewiesenen Experten radikaler Reformpädagogik. Der legte den Finger in die Wunde. Die Berliner Schulstrukturreform, die auf eine Zweigliedrigkeit aus Sekundarschule und Gymnasien zielt, sei »kein Schritt in Richtung inklusiver Schule«. Denn Gymnasien blieben »hierarchisch vorgeordnet« ebenso wie die »Auslese am Ende der Grundschule«. Die Auseinandersetzung um Inklusion ähnele dem »Kampf um die vierjährige Grundschule in den 1920er Jahren«. Die Gymnasien müssten sich einer Reform unterziehen, die dessen Exklusivität in Frage stelle. Dies sei ein »Kampf, der das System tangiert«.

Seit dem politisch missglückten Start der Gemeinschaftsschule in Berlin wird in der Koalition um Optimierung inklusiver Elemente in dem zukünftig zweigliedri...


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