Traditionswerft trägt Trauer

Kiel: Lindenau fehlen neun Millionen Euro zum Überleben

  • Dieter Hanisch, Kiel
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die HSH Nordbank will der Kieler Traditionswerft Lindenau keinen Kredit geben, der dringend zur Realisierung eines Bauauftrags gebraucht wird. Dafür steht die mit Milliarden Euro Steuergeldern gerettete Bank in der Kritik.

Tränen rollen langsam über die Wangen des Betriebsratsvorsitzenden Bruno Ohle: Die aus einem Familienbetrieb entsprungene Traditionswerft Lindenau in Kiel-Friedrichsort steht kurz vor dem Aus. Jetzt haben 156 Beschäftigte auf einer Betriebsversammlung erfahren, dass sie zum 30. Juni ihre Entlassungspapiere bekommen, und schlimmer noch: Wegen eines fehlenden Überbrückungskredits in Höhe von neun Millionen Euro kann man einen bereits vereinbarten Bauauftrag für einen Doppelhüllentanker nicht beginnen, was dann das komplette Aus für die Werft bedeuten würde – auch für die restlichen 95 Beschäftigten und zehn Auszubildenden .

Die Werft befindet sich seit nunmehr 20 Monaten im Insolvenzverfahren. Die Wirtschaftskrise hatte bei der ohnehin angeschlagenen Werft beinahe die Lichter ausgehen lassen; Bauverzögerungen – unter anderem durch de...


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