Faszinierender Teil des Lebens

Der scheidende Ministerpräsident Roland Koch provoziert gern, aber nicht kopflos

Roland Koch geht. Er verlässt seine Posten als Ministerpräsident von Hessen, als CDU-Landesvorsitzender, als Vizevorsitzender der CDU. Ewig wird er nicht ohne Posten bleiben. Koch geht in die Wirtschaft.

Eigentlich schien Kochs politische Karriere schon 2008 beendet. Seine hessische CDU war bei der Landtagswahl zwölf Prozent abgestürzt und landete nur einen Hauch vor der SPD. Die Situation ähnelte der heutigen in Nordrhein-Westfalen, Unvereinbarkeitsrituale gegenüber der LINKEN sorgten erst dafür, dass die SPD die Regierung im Bündnis mit den Grünen nicht übernehmen konnte und dann für Neuwahlen. Das war Kochs Stunde, er blieb – dank der Stärke der FDP – Ministerpräsident.

Der heute 52-Jährige legte damals eine für Beobachter bemerkenswerte Geduld an den Tag, wartete als amtierender Ministerpräsident ab, bis die Rivalen sich und ihre Chancen auf eine Machtübernahme gründlich zerlegt hatten. Und er verzichtete anschließend sogar darauf, die Studiengebühren wieder einzuführen, die die kurzzeitige linke Mehrheit im Landtag abgeschafft hatte.

Dies zeigte zumindest, dass Koch womöglich ein rücksichtsloser, aber kein grobschlächt...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.