Völlig unbegründeter Gewaltakt?

Fritz Teppich über Israels jüngste Militäraktion und jüdische Solidarität / Der Shoah-Überlebende, Jahrgang 1918, befürchtet eine Zunahme von Judenfeindschaft in der Welt

ND: Können Sie, Sohn einer großbürgerlichen jüdischen Familie und Mitglied der Jüdischen Gemeinde Berlins, die jüngste Aktion israelischer Militärs auf hoher See verstehen?
Teppich: Ich kann sie nicht verstehen und verurteile sie. Sie war auch keineswegs nur »unverhältnismäßig«, wie sich die deutsche Kanzlerin ausdrückte. Die Aktion war unerhört und verstieß nicht nur gegen internationale Normen, sondern auch Werte und Gebote des Judentums, in dessen Tradition sich doch der Staat Israel sieht.

Verstoß inwiefern?
Die jüdische Religion gehört zu den mosaischen Weltreligionen. Ein Gebot, das Moses am Berg Sinai von Gott empfing, lautete: »Du sollst nicht töten.« Das gilt natürlich nicht nur für Gläubige, auch für Ungläubige. Wer aber die jüdische Religion praktiziert, sollte auch dieses Gebot einhalten.

Israel hat eine Blockade um den Gaza-Streifen errichtet. Jeder, der diese zu durchbrechen versucht, weiß, welches Risiko er eingeht.
Das ...



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