PLATTENBAU

  • Michael Saager
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Dream-Pop also. Stirbt bestimmt nicht aus. Von der Schönheit der Melancholie wird immer jemand singen wollen – zu Schäfchenwolkenmusik. Eigentlich erstaunlich, dass der Bedeutungshorizont von Dream-Pop so eng ist: Alpträume sind ausgeschlossen, was musikalisch heißt, dass es um Krach und böse Bedrohliches, um den richtig fiesen Horror, zähnefletschende oder kompromisslos zubeißende Sounds und Songs nie geht.

Dass das Böse automatisch spannender wäre und das Schöne zwingend langweilig ist, folgt daraus natürlich nicht, schließlich gibt es auch interessante Dream-Pop-Bands. Die junge Londoner Gruppe The XX zum Beispiel, die auf ihrem Debütalbum »XX« aus dem letzten Jahr Kälte und Wärme so gekonnt ambivalent zu verbinden wusste, dass man an Eiskristalle denken musste, die einem direkt ins Herz wachsen.

Auch Holly Mirandas Debüt kann sich hören lassen. Das von Dave Sitek (TV On The Radio) auf eine voluminöse Überwältigungsästhetik hi...


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