Leben im Sandstrahlgebläse

In Sachsen-Anhalt wird der Schau- und Versuchsgarten auf dem Brocken 120 Jahre alt

  • Sabrina Gorges, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Am 8. Juni 1890 wurde auf dem Brocken eine nordamerikanische Hemlocktanne gepflanzt. Dieser Tag gilt als Eröffnungstag des Hochgebirgsgartens auf dem höchsten Gipfel des Harzes. In den zwölf Jahrzehnten seitdem hat es die Tanne nicht weit gebracht. Nur dreieinhalb Meter misst sie und ist augenscheinlich schwer vom rauen Brockenklima gezeichnet. Heute beherbergt der Schau- und Versuchsgarten auf dem Brocken 1800 Arten.

Schierke. Die botanische Weltreise beginnt am Alpenbeet. Nach einer kurzen Drehung um die eigene Achse warten Patagonien und die Pyrenäen, und nach einem großen Schritt über einen markanten Felsbrocken steht man in Südafrika. Der Gletscher-Hahnenfuß wechselt sich mit der Karpaten-Glockenblume und dem Nepal-Fingerkraut ab. Im Brockengarten auf dem 1142 Meter hohen Harzgipfel sucht man vergebens nach wuchtigen, blühenden Stauden. Die Pflanzen wachsen zwischen Felsspalten, kriechen über den Boden und wirken robust und unscheinbar. 1800 Arten beherbergt der Schau- und Versuchsgarten auf dem Brocken. Heute feiert er seinen 120. Geburtstag.

1990: Nur noch Gras

Im Nebel ist der Umriss eines Nadelbaums zu sehen. »Das ist ein echter Zeitzeuge«, schildert Biologe Gunter Karste vom Nationalpark Harz in Wernigerode. Vor 120 Jahren, am 8. Juni 1890, wurde die nordamerikanische Hemlocktanne zur Eröffnung des Hochgebirgsgartens gepflanzt. In den zwöl...


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