Abfallbeseitigung nach Mafia-Art

In Italien florieren noch immer die illegalen Milliardengeschäfte mit Müll

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Menschen, Tiere und Umwelt leiden in Italien unter Ökodelikten, die die Mafia im Bunde mit Industrie und Politik begeht.

In Italien gibt es zumindest einen Bereich, der auch in der Wirtschaftskrise keine Flaute kennt: die Ökomafia. Laut einer Untersuchung der Umweltorganisation Legambiente für das Jahr 2009 hat dieser Zweig der Organisierten Kriminalität im vergangenen Jahr rund 20,5 Milliarden Euro eingenommen.

An erster Stelle steht das illegale Geschäft mit dem Müll: ob Haushalts-, Sonder- oder Giftmüll – aus allem lässt sich Geld machen. Obwohl sich die italienische Regierung damit gebrüstet hatte, das Müllproblem in Neapel gelöst zu haben, sieht die Realität ganz anders aus. Auch 2009 wurde in der Region Kampanien der größte Teil der Umweltdelikte im Bereich Abfallbeseitigung verübt. Dabei geht es um illegale Müllhalden, die umliegende Ländereien, das Grundwasser, die Luft sowie am Ende natürlich auch Tier und Mensch vergiften. Laut Weltgesundheitsorganisation leiden in Kampanien 12 Prozent mehr Menschen an Lungen- und Bauschspeicheldrüsenkrebs...


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