Klamme NATO-Kassen

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Die NATO bald nur noch ein »geländegängiges Freizeitmobil«? Das jedenfalls befürchtet der metaphernmächtige Oberkommandierende des Nordatlantik-Pakts. Noch sei die Allianz ein »robuster Geländewagen«, so US-Admiral James Stavridis. Doch erstmals in der 60-jährigen Geschichte des größten Militärbündnisses der Welt wird jetzt ein rigides Sparprogramm diskutiert. Auf dem Gipfel im November sollen weit reichende Strukturreformen beschlossen werden. So will Generalsekretär Rasmussen die Zahl der Kommandozentralen und Agenturen drastisch verringern, denn in den klammen NATO-Kassen fehlt ein Viertel des Jahresbudgets. Schon wird auf den Gängen des Hauptquartiers darüber sinniert, ob sich die Allianz denn künftig noch für alle Krisen und Konflikte dieser Welt zuständig fühlen müsse. Solcherart Selbstbeschränkung wäre nun wirklich ein begrüßenswerter Kollateralschaden der Finanzmisere. Allerdings macht der unmittelbare Haushalt des Paktes nur etwa 0,34 Prozent aller Militärausgaben der Mitgliedstaaten aus. Trotz der globalen Wirtschaftskrise sind die weltweiten Rüstungsausgaben im Vorjahr laut SIPRI-Angaben auf neue Rekordhöhen geschnellt, und die NATO-Staaten verpulverten einen Großteil dieser mehr als 1,5 Billionen Dollar (1,2 Billionen Euro). Allein die USA kommen auf 661 Milliarden Dollar. Da gibt es also noch enormes Einsparungspotenzial. Die Abschaffung der NATO wäre doch ein schöner Anfang.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal