Bürgerkrieg in Kirgistan befürchtet

Fast 100 Tote bei schweren Unruhen / Zehntausende flohen nach Usbekistan / Hilferuf nach Russland

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Wegen der schweren Unruhen in der zentralasiatischen Republik Kirgistan sind nach usbekischen Angaben bereits Zehntausende Menschen über die Grenze nach Usbekistan geflohen.

Experten qualifizierten die jüngsten Unruhen im Süden Kirgistans als bürgerkriegsähnlich und das ist wohl kaum übertrieben. Immerhin kamen bereits fast 100 Menschen ums Leben, über 1200 wurden verletzt. So die offiziellen Zahlen, die selbst Interimspräsidentin Rosa Otunbajewa für zu optimistisch hält. Die Situation ufere aus, hieß es. Sondereinheiten der Polizei sei es bisher nicht gelungen, die Lager unter Kontrolle zu bringen.

In der Tat: In Osch, der inoffiziellen Hauptstadt des Südens, wo die Ausschreitungen in der Nacht zu Freitag begannen, liegen ganze Stadtviertel in Schutt und Asche, in den überfüllten Krankenhäusern fehlt es an Verbandszeug und Medikamenten. Trinkwasser und Lebensmittel sind knapp in der Stadt und ihrem Umland, wo rund 500 000 Einwohner leben – ein Zehntel der Gesamtbevölkerung Kirgistans. Am Sonnabend griffen die Unruhen auch auf die Nachbarregion Dschalalabad über. Dort sollen die Aufständischen, die ei...


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