Treffsicherheit des Strichs

Das Bröhan-Museum zeigt »Sport und Mode in Italien um 1930«

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Ottorino Mancioli, Torwart in Schwarz, 1929
Ottorino Mancioli, Torwart in Schwarz, 1929

Faszinierend sind sie, die Zeichnungen von Ottorino Mancioli, wie sie die Schau »Sport und Mode in Italien um 1930« im Bröhan-Museum ausstellt. Kaum sattsehen kann man sich an den 42 verschiedenen Formaten, den mit sicherer Hand in eleganter Unnachahmlichkeit hingeworfenen Darstellungen bürgerlichen Freizeitlebens aus einem knappen Jahrzehnt.

Dass dies die unselige Ära Mussolinis war, der 1922 Premier des Königreichs wurde (ab 1925 als Il Duce) und 1940 Italien in den zweiten Weltkrieg führte, bleibt komplett außen vor. Vielleicht interessierte sich der 1908 als Sohn einer angesehenen römischen Familie geborene Mancioli nicht für Politik, vielleicht ignorierte er – dem tiefe Menschlichkeit als Arzt bescheinigt wird – sie schlicht. Mit Bestnoten absolvierte er das Medizinstudium, entdeckte früh die Leidenschaft fürs Zeichnen, nahm an Ausstellungen teil, etwa an der Kunstausstellung faschistischer Jugend 1933 in Rom sowie an ...


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