500 000 Menschen zu CSD erwartet

Senat will Initiative zur Öffnung der Ehe für Homosexuelle starten

  • Lesedauer: 2 Min.

(epd). Zur traditionellen Parade auf dem diesjährigen Berliner Christopher-Street-Day (CSD) erwarten die Veranstalter am Sonnabend rund eine halbe Million Besucher. Eröffnet werde der Umzug, der vom Kurfürstendamm zum Brandenburger Tor führen soll, vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), teilte der Berliner CSD-Verein am Dienstag in der Bundeshauptstadt mit.

Geplant seien über 50 Umzugswagen. Zur Palette der teilnehmenden Organisationen gehören demnach schwul-lesbische Vereinigungen, die »von Piratenpartei bis CDU« reichen.

Der 32. Berliner Christopher-Street-Day steht unter dem Motto »Normal ist anders« und wendet sich gegen die Diskriminierung von Schwulen, Lesben und anderen Minderheiten. Vorgesehen sei zudem eine Gedenkfeier für die in der Nazizeit verfolgten Homosexuellen, hieß es. Veranstalter sind der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.

Wenige Tage vor dem CSD hat der Berliner Senat eine Bundesratsinitiative zur Öffnung der Ehe für Homosexuelle angekündigt. Bislang dürfen nur Menschen verschiedenen Geschlechts eine Ehe eingehen. Zwar haben gleichgeschlechtliche Paare durch das Lebenspartnerschaftsgesetz seit 2001 mehr Rechte. Diese reichen aber nicht aus, um Diskriminierungen zu beseitigen, hieß es zur Begründung.

Schwule und Lesben haben gegenüber Eheleuten noch immer Nachteile im Steuer-, Adoptions-, Sozial- und Ausbildungsförderungsrecht sowie bei Asylverfahren und im Dienstrecht des Bundes und der Länder. In seinem Antrag verweist der Senat zudem darauf, dass in Ländern wie den Niederlanden, Belgien, Kanada, Spanien oder Südafrika die Zivilehe für Personen gleichen Geschlechts bereits bestehe.

Mit dem Christopher-Street-Day wird an eine gewalttätige Polizeirazzia in einer New Yorker Schwulenbar am 28. Juni 1969 erinnert. Damals setzten sich die Besucher der Kneipe in der Christopher Street gegen die empfundene Willkür zur Wehr. Es kam zu einer Straßenschlacht und tagelangen Unruhen.

Die Gedenkfeier am Sonnabend beginnt um 11 Uhr, der Umzug startet um 13 Uhr auf dem Kurfürstendamm.

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